Candyflossophy – Beauty and the Mousse

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Candyflossophy – Beauty and the Mousse – Rückkehr eines Schaumschlägers! Von @candyfloss

Es hätte so schön werden können. Eine gar idyllische Geschichte hätte ich erzählen wollen, von ungezähmten Haarprachten und wie sie frei und wild im Wind wehen, so, wie nur sie es können. Ja, eine wahre Ode sollte es werden an ungekämmte Haare, frei von Pflege- und Stylingprodukten, die einzigen ihrer Spezies, bei welchen man bei fremden, rapunzeligen Geschöpfen im öffentlichen Verkehr eine unbändige Lust verspürt, mit beiden Händen reinzugreifen und, ja, öffentlichen Verkehr mit deren Mähnen zu betreiben. Ich wollte dazu aufrufen, der gesamten Haarpflegeindustrie ein Schnippchen zu schlagen und Haarmasken, Öle, Spitzenfluids, Hitzeschutz, Glätteisen und Konsorten zu boykottieren, auf dass unser Haar wieder herrlich spröde aussieht, jegliches Licht verschluckt und, wie der Fachmann es herablassend nennt, die Textur «aufgerauter Schuppenschicht» aufweist.

Natürlich hätte ich in diesem Zusammenhang die Übermutter dieses Looks, The Godmother of Undone Hair, Brigitte Bardot erwähnt. Ob offen getragen oder mit ihrer berühmten «choucroute», der Sauerkraut-Frisur: Sie wusste, wie’s funktioniert und schrie befreit: «Fuck-Yeah-Aufgeraute-Schuppenschicht!», das Ganze natürlich auf Französisch. Selbstverständlich gäb’s auch moderne Ikonen zu benennen, wie beispielsweise die DJane/Moderatorin/Schauspielerin Palina Rojinski, deren Haar ein dermassenes Eigenleben besitzt, dass es einen Twitter-Account benötigt, sollte es noch keinen haben. Auch die Moss wär in diesem Kontext mal wieder zu bemühen: Kennt ihr diese heimlichen, kleinen Freuden, die man euch von aussen nicht ansieht, aber innerlich breitet sich so ein wohliges Gefühl aus? Genau so geht es mir, wenn ich diese abstehenden Härchen am Moss’schen Haaransatz sehe. Eine Frizzy-Hair-Stimulation-Situation! Ja, diese Art Heile-Haar-Welt Geschichte hätte es werden sollen. Doch: Kein Licht ohne Schatten, kein Rotkäppchen ohne Wolf, kein Batman ohne Joker, keine Victoria’s-Secret-Engel ohne die Klum – keine Geschichte ohne die hässliche Fratze des Bösen!

Wie ein Blitz schlug nämlich unlängst die Nachricht in meine Mailbox: Mousse, der grösste Erzfeind dieses Looks, ist zurück! Sagt Fashionista-dot-com. Klingt nicht sonderlich bedrohlich? Wie wär’s hiermit: sagt die Vogue! Gulp. Mousse, der hinterhältige Messy-Hair-Killer, verantwortlich für die 80er-Jahre-Bon-Jovi-Matte, für den gesamten damaligen Heavy Metal, Pop, ja, für diese ganze Dekade der Haar-Desaster, treibt wieder sein Unwesen! Lasst euch nicht beirren, dieser Schaum ist deshalb so heimtückisch, weil er so unschuldig daherkommt. Ein sanftes Ffffffffft, wenn er aus der Sprühdose entlassen wird und, eigentlich wollte man nur «haselnussgross», doch das Zeug wächst dermassen synthetisch, ja, atompilz-artig weiter, dass man sich mit dem Mont Blanc auf der Handinnenfläche wiederfindet. Und weil man unverschwenderisch erzogen wurde, pappt man sich das Ganze auf das Haupt – und fertig ist der 80er-Betonkopf-Salat! Selbstverständlich will uns die Beauty-Industrie nun weismachen, dass das neu entwickelte Mousse – es kommen gleich einige auf den Markt – keine Asphalthäupter, sondern «sanft fallendes, voluminöses Haar» produziert. Schon klar, und Coca Cola enthält kein Kokain mehr. Tut es nicht? Wieso ist das Rezept dann noch immer geheim, hmm? Und, wissen wir wirklich, woraus der Mousse-olini unter den Stylingprodukten besteht? Nur so viel: Könnt ihr euch noch an das Märchen «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» erinnern? Ich nicht, hab Probleme, mir Handlungsstränge zu merken. Aber was ich mit Sicherheit sagen kann: Der Teufel trägt, in seinen drei verbleibenden Haaren, mit absoluter Bestimmtheit eine medizinballgrosse Menge Mousse!

Yours truly,
@Candyfloss

PS: Sag niemals nie, wie man so sagt, also nie sagt, also nie «nie» sagt, oder so. Da hält man Matthew McConaughey die ganze Zeit für Mousse in verändertem Aggregatzustand (einen Schleimbeutel), sieht ihn in «Killer Joe», und schon hat man verstörend unkeusche Träume, auf welche nicht näher eingegangen wird. Mousse-du aufpassen, Unterbewousstsein is a powerful thing!

Alle Candyphlossophy-Beiträge gibt’s unter www.blaaablaaa.com/tag/candyflossophy

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Comments

  1. muniweh

    23. September 2013

    :-) Ich liebe langes, voluminöses Haar! Aber ich hab’s noch nie wie Fran Fine hingekriegt, obwohl sie mein absolutes modisches Vorbild ist. Ich hab Choucroute… et voilà.

  2. evamarroni

    23. September 2013

    aaaaahh ein trauma aus teenagertagen!!!!!! ahhhh!!! ich mit 14: fünf minuten bevor mein kinodate kommt.. nehme etwas mousse.. der beschriebene atompilz kommt raus.. und ich schmier – eben weil man nichts verschwenden soll – alles in die haare.. und muss dann ins kino mit einem nassen und später betonierten mousse-kopf..und trotzdem konnte ich die finger nie davon lassen!!! ahhhhhh mousse!!!! musste sooooo lachen @candyfloss genial!

    • Candyfloss

      23. September 2013

      Vielen Dank @evamarroni :-D Hab mich sehr amüsiert über deine Mousse-Geschichte, also dein “Mousse-geschick” war Moussik in meinen Ohren! Ich glaube @muniweh hat recht: Du bist wahrscheinlich die Pionierin des Wet-Looks!

        • Candyfloss

          24. September 2013

          @evamarroni LOL! Genau, jetzt ist es Zeit für die Biografie, in welcher aber “Pionierin des Wet-Looks” nur eine kleine Neben-Errungenschaft ist (“Eva Marroni, unter (vielem) anderem bekannt als “Pionierin des Wet-Looks”…). Jetzt wäre es vielleicht auch Zeit, Jurorin in irgendeinem Casting-Format zu werden, wie Janice Dickinson bei America’s Next Topmodel, da steht drunter auch immer “The World’s first Supermodel”, und bei dir dann eben “Pionierin…”, was meinst du zu diesem Businessplan? ;-)

          • evamarroni

            25. September 2013

            @candyfloss und gaaaaaanz wichtig: es muss bei “pionierin des wet-looks” auch immer “lebt in zürich und buenos aires” stehen.. und ich werde glaub auch ein parfum herausbringen.. jaaaa.. ich muss sagen.. der titel gewinnt zunehmend :-)

            • Candyfloss

              25. September 2013

              @evamarroni “Lebt in Zürich und Buenos Aires” – ich kann nicht mehr!!! Genau, ein Parfum muss unbedingt her! Wir könnten es “Moist” nennen, als Anspielung an deine Wet-Look-Tage – und am Ende des Werbespots dann deine betörende Stimme: “Moist – by Eva Marroni – A fragrance for women who like it wet”. Und eine Handtaschen-Kollektion könnte ein Folgeprojekt sein, sowas im Moussesprühdosen-Format, ich würd sagen im Ethno-Look, dann haben wir deinen Zweitwohnsitz auch gleich mit drin! Ich sag’s ja – der Titel beherbergt eine Fülle an Möglichkeiten ;-)

              • evamarroni

                26. September 2013

                @Candyfloss ahhhhhhahaha.. das leben als pionierin des wet-looks beginnt mir zu gefallen! jaaa MOIST!!! und natürlich wird es auch MOIST HOMME geben – for men who like it wet.. und ich glaube wir brauchen auch noch einen sitz in new york und paris.. jaaaaa “lebt in zürich, new york, paris und buenos aires” damit könnte ich würkli leben :-)

  3. Candyfloss

    26. September 2013

    @evamarroni “Moist Homme” – I love it!!! Vielleicht müssten wir im Zuge des 90′s-Revivals auch über eine Unisex-Parfumlinie nachdenken – “Simply Moist” – A Fragrance for Men and Women Who Love to Share Their Moistness! Yeah, Paris und New York – je mehr Sitze, desto glaubwürdiger! I love Sitze! :-)

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