Candyflossophy: #No Poo – Wäschst du noch oder miefst du schon?
Für einen an chronischer Verstopfung leidenden Menschen gibt es nur zwei Arten von Tagen: «Poo Days» und «No Poo Days». Erstere sind naturgemäss selten und erzeugen Gefühle von Flachbäuchigkeit, Lebensbejahung und Im-Saft-stehen. Letztere sind die Regel und, wie soll man sagen, ziemlich Kacke.
Keine Angst, ihr seid nicht auf einem obskuren Forum für Beschwerden des unteren Verdauungstrakts gelandet, doch es soll euch nicht anders ergehen als mir, als ich neulich in einem Beauty(!)-Newsletter mit dem Begriff «No Poo» konfrontiert wurde. No Poo?! Das WWW weiss Antwort: Es handelt sich um eine griffige, jedoch unglücklich gewählte Abkürzung für «No Shampoo» und beschreibt eine Bewegung, deren Anhänger komplett auf die Verwendung von Shampoo verzichten. Begründet wird diese kontroverse Entscheidung durch die Theorie, dass kommerzielles Shampoo der Kopfhaut die natürlichen Öle, in der Fachsprache auch sehr appetitanregend «Sebum» genannt, entzieht, worauf die Kopfhaut zur Kompensation noch mehr Öl produziert, was uns wiederum dazu bringt, noch mehr zu shampoonieren. Ein klassischer Teufelskreis also, glaubt man den «No Pooers». Ach, und natürlich verspricht man sich vom «no pooen» gesünderes und glänzenderes Haar, weshalb schon Celebs wie Jessica Simpson, Robert Pattinson und Prince Harry auf die Methode schwören.
Wie bei jeder Glaubensgemeinschaft muss man auch hier zwischen den Hardcore-Jüngern, welche ihre Haare effektiv nicht waschen, in Insiderkreisen auch «NW/SO» («No Water/Sebum Only») genannt und den Light-No-Pooers unterscheiden. Letztere lassen immerhin Wasser an ihren Schopf oder ersetzen das Shampoo durch Backpulver («Baking Soda») und die Spülung durch Apfelessig («Apple Cider Vinegar»). Die Ergebnisse solcher No-Poo-Experimente fallen übrigens höchst unterschiedlich aus, laut unzähligen Berichten und No-Poo-Tagebüchern, die darüber im Netz existieren, reichen sie von: «Hilfe! All meine Haare sind durch das Backpulver abgebrochen!», über: «Woche 28 mit No Poo: Es hat sich eine Art Wachsschicht auf meinem Haar gebildet, gegen die kein Mittel mehr hilft», bis hin zum ekstatischen: «Es ist ein Wunder!», Zitat Shirley Cook, CEO von Proenza Schouler, im Interview mit der Beauty-Netzbibel «Into the Gloss» und der Legende nach der Satz zum Startschuss der «No Poo»-Mania.
Dass der Hype ursprünglich aus U! S! A! kommt, ist nicht weiter erstaunlich. Zum Zwecke der Selbstoptimierung nehme man eine Portion Vintage (in diesem Fall Grossmutters Hausmittelchen), füge eine Prise Umweltbewusstsein hinzu (durch «No Poo» gelangen weniger Chemikalien ins Abwasser und die Produktion von Shampoo-Plastikbehältern wird eingedämmt), schon wird in «the Land of the Free» eine Angelegenheit zur Religion erhoben, die im sogenannt alten Europa eine Selbstverständlichkeit ist und gar nicht erst an die aus rezyklierbaren Materialien hergestellte Glocke gehängt werden muss. Mit anderen Worten: Gwyneths «Goopisierung» schreitet in grossen Schritten voran und, echt jetzt, habt ihr euch schon mal gefragt, welches der wahre Grund dieser Trennung, pardon, dieses «Conscious Uncoupling» ist? Könnte es sein, dass Gwynie zu den No Pooern gehört und Chris ganz einfach keine Lust mehr auf den Stinkstiefel hatte, getreu der Maxime der antiken Gelehrten: «Wie die Nase eines Chris, so auch sein Martin»?
Let’s do some Wahrscheinlichkeitsrechnung! Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Gwyneth «No Poo» mitmacht?, meine Hochrechnung beläuft sich auf 92 Prozent, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Chris der ganze Mief langsam zum Himmel stank?, da sind wir uns einig: 108 Prozent, ergibt im Durchschnitt 100 Prozent und boah, seid ihr auch grad total verblüfft, dass wir so schnell auf ein so eindeutiges Ergebnis gekommen sind? Nun wissen wir’s mit mathematischer Sicherheit, der bevorstehende Rosenkrieg duftet ganz und gar nicht nach der Königin der Blumen, oder in den Worten von OutKast: «I know you’d like to think your Shit don’t stink, but lean a little bit closer, see that Roses really smell like Poo-Poo-oo».
Yours truly,
@Candyfloss
Alle Candyphlossophy-Beiträge gibt’s unter www.blaaablaaa.com/tag/candyflossophy
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missmuriel
@Candyfloss Hahaha, lach mich schlapp, SEHR GEILER TEXT! Harhar, fuck Conscious Uncoupling, Gwynie stinkt!
Candyfloss
Tausend Dank @missmuriel! “Fuck Conscious Uncoupling”, LOL, too right, das möcht ich auf einem T-Shirt gedruckt!!!
toffy
@candyfloss… LOL… well, ich weiss nicht aber es gibt so viel verrücktes…. , ob das wirklich so spassig ist, I do not believe so….
Candyfloss
@toffy LOL Sieht mir auch nach harter Arbeit aus, so dreckig zu sein!
blaaablaaa
@Candyfloss Merci auch nochmals von uns für die hilarious Candyflossophy, grossartig! Ey, und bei Fox schafft mans damit in die Nachrichten:
missmuriel
Haha, LECKER!
Candyfloss
@blaaablaaa DIE FOX-NEWS, LOL!!! Ja, DAS sind Nachrichten, die die Welt bewegen! Da verkommen die nicht-schwerverletzten des 10. Stockwerks zur blossen Laufzeile!
Danke Euch von Herzen für die blütenweisse Pracht mit lovely Fliegen-Schandfleck! Auf den Punkt, stylish, genial!!!
toffy
Bähhhhh, wie hässlich….
minala
Sei der Chris erlöst vom Gestank
und befriedige uns der Martin wieder mit Gesang
Candyfloss
@minala AMEN! Dein Wort in des Cyber-Gottes Ohr!!!
evamarroni
@candyfloss aaaaaaahhh bin gar noch nicht dazu gekommen.. hab sooooo gelacht und zum schluss noch das chriesi auf dem chueche – die zeile von outkast!!!! : «I know you’d like to think your Shit don’t stink, but lean a little bit closer, see that Roses really smell like Poo-Poo-oo».. wo ich natürli auch immer seeehr falsch mitrappe und mein ungewaschenes haar schüttle und mein sebum über den boden verteile örghhh
Candyfloss
@evamarroni Grazie mille, Honey, freut mich sehr, dass es dir gefallen hat und dir der Schuss Old School Hip Hop gut eingefahren ist! “…und mein Sebum über den Boden verteile”, LOL!!! Das wär doch mal ein charmanter Satz für eine Kontaktanzeige! Ich würd mich garantiert darauf melden